Self-Lea­der­ship: Der Schlüs­sel zu erfolg­rei­cher Führung

Self-Lea­der­ship: Der Schlüs­sel zu erfolg­rei­cher Führung

In der heu­ti­gen dyna­mi­schen Arbeits­welt ste­hen Füh­rungs­kräf­te vor viel­fäl­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen. Die Fähig­keit, ande­re erfolg­reich zu füh­ren, beginnt oft bei der Fähig­keit, sich selbst zu füh­ren. Self-Lea­der­ship, also die bewuss­te und eigen­ver­ant­wort­li­che Gestal­tung des eige­nen Ver­hal­tens, der Gedan­ken und Emo­tio­nen, ist nicht nur eine per­sön­li­che Kom­pe­tenz, son­dern der ent­schei­den­de Schlüs­sel zu erfolg­rei­cher Füh­rung. Doch was genau ver­birgt sich hin­ter die­sem Kon­zept und wie kön­nen Füh­rungs­kräf­te ihre Selbst­füh­rungs­kom­pe­ten­zen gezielt aus­bau­en, um nicht nur sich selbst, son­dern auch ihre Teams und Orga­ni­sa­tio­nen effek­ti­ver zu steu­ern? Die­ser Arti­kel beleuch­tet die Grund­la­gen, Vor­tei­le und prak­ti­schen Schrit­te auf dem Weg zu star­ker Selbst­füh­rung.

Was ist Self-Lea­der­ship? Defi­ni­ti­on und Kernkonzepte

Self-Lea­der­ship kann als der pro­ak­ti­ve Pro­zess defi­niert wer­den, bei dem Indi­vi­du­en ihr eige­nes Ver­hal­ten, ihre Gedan­ken und ihre Emo­tio­nen bewusst beein­flus­sen, um per­sön­li­che und orga­ni­sa­tio­na­le Zie­le zu errei­chen. Es geht dar­um, die Ver­ant­wor­tung für das eige­ne Han­deln zu über­neh­men und sich selbst so zu steu­ern, dass man sein vol­les Poten­zi­al ent­fal­ten kann. Im Kern ist Self-Lea­der­ship die Anwen­dung von Füh­rungs­grund­sät­zen auf die eige­ne Per­son – die bewuss­te Ent­schei­dung, die Füh­rung über sich selbst zu über­neh­men, anstatt sich von äuße­ren Umstän­den trei­ben zu lassen.

Ein grund­le­gen­des Kon­zept der Selbst­füh­rung ist die Selbst­kennt­nis. Wer bin ich wirk­lich? Was sind mei­ne authen­ti­schen Stär­ken und ent­wick­lungs­fä­hi­gen Schwä­chen, mei­ne tief ver­wur­zel­ten Wer­te und lei­ten­den Über­zeu­gun­gen? War­um reagie­re ich in bestimm­ten Situa­tio­nen so, wie ich reagie­re, und wie beein­flus­sen mei­ne Denk­mus­ter mei­ne Hand­lun­gen? Eine tie­fe Selbst­kennt­nis ermög­licht es Füh­rungs­kräf­ten, ihre Moti­ve, Emo­tio­nen und Ver­hal­tens­mus­ter bes­ser zu ver­ste­hen und ihr Ver­hal­ten bewuss­ter und ziel­ge­rich­te­ter zu steu­ern. Sie ist der unver­zicht­ba­re ers­te Schritt, um das eige­ne Poten­zi­al zu erken­nen, bewuss­te Ent­schei­dun­gen über den eige­nen Weg zu tref­fen und sich als “Way­fin­der” in kom­ple­xen Umfel­dern zu ori­en­tie­ren und zu ent­fal­ten (Quel­le: HPI D‑School).

Ein wei­te­rer zen­tra­ler Pfei­ler ist die Selbst­ver­ant­wor­tung. Sie bedeu­tet, die vol­le Ver­ant­wor­tung für das eige­ne Leben, die eige­nen Ent­schei­dun­gen und die dar­aus resul­tie­ren­den Kon­se­quen­zen zu über­neh­men. Statt äuße­re Umstän­de oder ande­re Per­so­nen für Pro­ble­me ver­ant­wort­lich zu machen, erken­nen selbst­ge­führ­te Men­schen, dass sie die Kon­trol­le über ihre Reak­ti­on und ihr Han­deln haben. Wie set­zen sie das um? Indem sie pro­ak­tiv han­deln, Her­aus­for­de­run­gen als Lern­chan­cen begrei­fen, aus Feh­lern ler­nen und sich nicht in der pas­si­ven Opfer­rol­le sehen. Die­se akti­ve und eigen­ver­ant­wort­li­che Hal­tung ist laut Exper­ten ein Grund­pfei­ler gelun­ge­ner Selbst­füh­rung und essen­zi­ell für erfolg­rei­che Füh­rung im All­ge­mei­nen, da sie Resi­li­enz und Hand­lungs­fä­hig­keit för­dert (Quel­le: Hau­fe Aka­de­mie).

Auch die Bedeu­tung von Zie­len spielt eine ent­schei­den­de Rol­le. Self-Lea­der­ship beinhal­tet die Fähig­keit, sich kla­re, moti­vie­ren­de Zie­le zu set­zen und die­se kon­se­quent zu ver­fol­gen. Was sind die gewünsch­ten Ergeb­nis­se – sowohl beruf­lich als auch per­sön­lich? Wie kann ich die­se mit mei­nen vor­han­de­nen Res­sour­cen und Fähig­kei­ten errei­chen? Das Set­zen von Zie­len gibt der Selbst­füh­rung eine kla­re Rich­tung und hilft, Fokus und Ener­gie auf das Wesent­li­che zu len­ken. Es schafft einen Rah­men für bewuss­te Ent­schei­dun­gen und prio­ri­sier­te Hand­lun­gen im kom­ple­xen Führungsalltag.

War­um Self-Lea­der­ship der Kern erfolg­rei­cher Füh­rung ist

Die Fähig­keit, ande­re effek­tiv zu füh­ren, steht in direk­tem Zusam­men­hang mit der Fähig­keit, sich selbst zu füh­ren. Self-Lea­der­ship ist somit nicht nur eine wün­schens­wer­te per­sön­li­che Eigen­schaft, son­dern die unver­zicht­ba­re Grund­la­ge für erfolg­rei­che Füh­rung von Teams und Orga­ni­sa­tio­nen. War­um ist das so?

Ers­tens för­dert star­ke Selbst­füh­rung die Authen­ti­zi­tät von Füh­rungs­kräf­ten. Wer sei­ne eige­nen Wer­te, Stär­ken und Schwä­chen kennt (durch Selbst­kennt­nis) und danach han­delt (durch Selbst­ver­ant­wor­tung), tritt Mit­ar­bei­tern gegen­über glaub­wür­di­ger und authen­ti­scher auf. Authen­ti­sche Füh­rung inspi­riert Ver­trau­en und Loya­li­tät im Team. Mit­ar­bei­ter fol­gen eher einer Per­son, die sie als echt und inte­ger wahrnehmen.

Zwei­tens stei­gert Self-Lea­der­ship die Resi­li­enz von Füh­rungs­kräf­ten. Die moder­ne Arbeits­welt ist geprägt von schnel­lem Wan­del, Unsi­cher­heit und hohem Druck. Füh­rungs­kräf­te mit aus­ge­präg­ter Selbst­füh­rung kön­nen ihre Emo­tio­nen und Reak­tio­nen (Selbst­re­gu­la­ti­on) bes­ser steu­ern, mit Stress umge­hen und sich auch nach Rück­schlä­gen moti­vie­ren (Selbst­mo­ti­va­ti­on). Die­se inne­re Stär­ke ermög­licht es ihnen, in Kri­sen­zei­ten ruhig und hand­lungs­fä­hig zu blei­ben und ihrem Team Ori­en­tie­rung zu geben. Eine resi­li­en­te Füh­rungs­kraft kann ihr Team eben­falls dabei unter­stüt­zen, resi­li­en­ter zu werden.

Drit­tens beein­flusst die Selbst­füh­rung direkt die Gestal­tung von Team­dy­na­mi­ken und Unter­neh­mens­kul­tur. Eine Füh­rungs­kraft, die ihre eige­nen Ver­hal­tens­mus­ter ver­steht, ihre Emo­tio­nen mana­gen kann und Ver­ant­wor­tung über­nimmt, schafft ein Umfeld, in dem Offen­heit, Feed­back und Eigen­in­itia­ti­ve geför­dert wer­den. Wie wirkt sich das aus? Sie kann bes­ser Kon­flik­te mode­rie­ren, posi­ti­ve Bezie­hun­gen auf­bau­en und eine Kul­tur des Ver­trau­ens und der psy­cho­lo­gi­schen Sicher­heit eta­blie­ren. Dr. Clau­dia Abel betont, dass erfolg­rei­che Team­füh­rung maß­geb­lich mit der Selbst­füh­rung beginnt und die­se das Fun­da­ment für die Füh­rung ande­rer dar­stellt (Quel­le: DR. ABEL ADVISORY).

Vier­tens führt Self-Lea­der­ship zu einer höhe­ren per­sön­li­chen Effek­ti­vi­tät der Füh­rungs­kraft. Durch kla­re Ziel­set­zung, effek­ti­ves Zeit­ma­nage­ment (das Teil der Selbst­re­gu­la­ti­on und Ziel­ver­fol­gung ist) und die Fähig­keit zur Selbst­mo­ti­va­ti­on kön­nen Füh­rungs­kräf­te ihre eige­ne Pro­duk­ti­vi­tät stei­gern und Prio­ri­tä­ten set­zen. Dies schafft Frei­räu­me, um sich stra­te­gi­schen Auf­ga­ben und der Ent­wick­lung ihrer Mit­ar­bei­ter zu wid­men, anstatt im ope­ra­ti­ven Klein-Klein zu versinken.

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass Self-Lea­der­ship nicht nur die per­sön­li­che Wirk­sam­keit von Füh­rungs­kräf­ten ver­bes­sert, son­dern fun­da­men­tal beein­flusst, wie sie ande­re füh­ren. Nur wer sich selbst füh­ren kann – mit all sei­nen Stär­ken und Schwä­chen, Emo­tio­nen und Zie­len – kann auch ande­re inspi­rie­ren, moti­vie­ren und auf dem Weg zum gemein­sa­men Erfolg beglei­ten. Es ist die Basis für Ver­trau­en, Resi­li­enz und eine posi­ti­ve, leis­tungs­fä­hi­ge Team- und Organisationskultur.

Die Säu­len der Selbst­füh­rung: Schlüsselkompetenzen

Star­ke Self-Lea­der­ship basiert auf einer Rei­he eng mit­ein­an­der ver­knüpf­ter Kom­pe­ten­zen, die es einer Per­son ermög­li­chen, ihr eige­nes Ver­hal­ten, ihre Gedan­ken und Emo­tio­nen bewusst zu steu­ern. Eine der grund­le­gends­ten Säu­len ist die Selbst­wahr­neh­mung. Sie ist das Fun­da­ment, auf dem alle wei­te­ren Kom­pe­ten­zen auf­bau­en. Dabei geht es dar­um, die eige­nen Stär­ken und Schwä­chen, Wer­te, Über­zeu­gun­gen, Emo­tio­nen und Ver­hal­tens­mus­ter ehr­lich und unvor­ein­ge­nom­men zu erken­nen. Nur wer sich selbst kennt, kann gezielt an sich arbei­ten und sein Poten­zi­al entfalten.

Eng ver­bun­den mit der Selbst­wahr­neh­mung ist die Fähig­keit zur Ziel­set­zung und ‑ver­fol­gung. Self-Lea­der set­zen sich kla­re, mess­ba­re, erreich­ba­re, rele­van­te und zeit­ge­bun­de­ne (SMART) Zie­le – nicht nur beruf­lich, son­dern auch per­sön­lich. Sie ent­wi­ckeln Plä­ne, um die­se Zie­le zu errei­chen, über­wa­chen ihren Fort­schritt und pas­sen ihre Stra­te­gien bei Bedarf an. Die­se pro­ak­ti­ve Her­an­ge­hens­wei­se gibt Rich­tung und Fokus.

Eine wei­te­re zen­tra­le Kom­pe­tenz ist die Selbst­mo­ti­va­ti­on. Dabei geht es dar­um, die eige­ne Antriebs­kraft zu ver­ste­hen und auf­recht­zu­er­hal­ten, auch wenn Her­aus­for­de­run­gen auf­tre­ten. Dies beinhal­tet die Fähig­keit, sich selbst zu beloh­nen, posi­ti­ve inne­re Dia­lo­ge zu füh­ren und einen Sinn in den eige­nen Tätig­kei­ten zu finden.

Die Selbst­re­gu­la­ti­on ist essen­zi­ell für den Umgang mit den Höhen und Tie­fen des Arbeits­le­bens. Sie umfasst die Fähig­keit, Emo­tio­nen zu erken­nen, zu ver­ste­hen und kon­struk­tiv zu regu­lie­ren, anstatt von ihnen über­wäl­tigt zu wer­den. Auch der effek­ti­ve Umgang mit Stress fällt unter die­se Kate­go­rie. Self-Lea­der ent­wi­ckeln gesun­de Bewäl­ti­gungs­me­cha­nis­men und Rou­ti­nen, um ihre Ener­gie zu erhal­ten und Burn­out vorzubeugen.

Eine aus­ge­präg­te Ent­schei­dungs­fä­hig­keit ist eben­falls kenn­zeich­nend für Self-Lea­der. Sie sind in der Lage, fun­dier­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, auch unter Unsi­cher­heit, und tra­gen die Ver­ant­wor­tung für die Konsequenzen.

Nicht zuletzt spielt die Selbst­wirk­sam­keit eine ent­schei­den­de Rol­le. Die­ses Kon­zept beschreibt den Glau­ben an die eige­nen Fähig­kei­ten, Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern und gesteck­te Zie­le durch eige­nes Han­deln zu errei­chen. Eine hohe Selbst­wirk­sam­keit führt zu mehr Aus­dau­er, Resi­li­enz und der Bereit­schaft, sich schwie­ri­gen Auf­ga­ben zu stel­len. Wie der Arti­kel Take a Sel­fie: 7 Tipps für erfolg­rei­che Selbst­füh­rung betont, ist die Selbst­wirk­sam­keit für Füh­rungs­kräf­te von beson­de­rer Bedeu­tung, da der Glau­be an die eige­ne Fähig­keit, erfolg­reich zu han­deln, direkt die Bereit­schaft beein­flusst, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und Her­aus­for­de­run­gen anzugehen.

Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship: Ein poten­zia­t­ori­en­tier­ter Ansatz

Wäh­rend tra­di­tio­nel­le Ansät­ze der Selbst­füh­rung oft auf Dis­zi­plin und Ziel­er­rei­chung fokus­sie­ren, erwei­tert das Kon­zept des Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship die­sen Blick­win­kel erheb­lich. Es han­delt sich um einen Ansatz, der den Fokus auf die Stär­ken, posi­ti­ve Emo­tio­nen und eine grund­sätz­lich gesund­heits­för­der­li­che Hal­tung legt. Statt sich pri­mär auf Defi­zi­te zu kon­zen­trie­ren, liegt der Schwer­punkt dar­auf, das eige­ne Poten­zi­al zu ent­fal­ten und die posi­ti­ven Aspek­te des eige­nen Han­delns und Erle­bens zu kultivieren.

Die­ses Modell ver­steht Selbst­füh­rung als einen Pro­zess, der nicht nur die indi­vi­du­el­le Leis­tung stei­gert, son­dern auch das Wohl­be­fin­den und die Resi­li­enz för­dert. Es geht dar­um, eine inne­re Hal­tung zu ent­wi­ckeln, die von Opti­mis­mus, Dank­bar­keit und Acht­sam­keit geprägt ist. Wie das Maga­zin Wirt­schafts­psy­cho­lo­gie Aktu­ell in sei­nem Arti­kel Neu­es Modell: Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship erfolg­reich umset­zen beschreibt, ver­steht Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship sich als gesund­heits­för­der­li­che und poten­zi­al­ori­en­tier­te Selbst­füh­rung mit Hal­tung. Es stellt ein Modell zur Umset­zung vor, das auf der För­de­rung posi­ti­ver psy­cho­lo­gi­scher Kapa­zi­tä­ten basiert.

Ein pro­mi­nen­tes Werk­zeug im Rah­men des Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship ist das PER­MA-SL-Dash­board. Die­ses Modell, das auf dem PER­MA-Modell der Posi­ti­ven Psy­cho­lo­gie (Well-being durch Posi­ti­ve Emo­tio­nen, Enga­ge­ment, Rela­ti­onships, Mea­ning, Accom­plish­ment) auf­baut und es um Aspek­te der Selbst­füh­rung (SL) ergänzt, bie­tet einen Rah­men, um die eige­ne stär­ken­ori­en­tier­te Selbst­füh­rung gezielt zu gestal­ten und zu mes­sen. Der Arti­kel Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship mit dem PER­MA-SL-Dash­board erläu­tert die­ses Kon­zept im Detail und zeigt, wie das Dash­board als prak­ti­sches Werk­zeug zur Ana­ly­se und Wei­ter­ent­wick­lung der eige­nen posi­ti­ven Selbst­füh­rungs­kom­pe­ten­zen genutzt wer­den kann.

Durch die bewuss­te Fokus­sie­rung auf Stär­ken, die Pfle­ge posi­ti­ver Emo­tio­nen und die Ent­wick­lung einer gesun­den inne­ren Hal­tung kön­nen Füh­rungs­kräf­te nicht nur ihre eige­ne Leis­tungs­fä­hig­keit und ihr Wohl­be­fin­den stei­gern, son­dern auch eine posi­ti­ve und inspi­rie­ren­de Atmo­sphä­re für ihre Teams schaf­fen. Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship wird somit zu einem mäch­ti­gen Instru­ment für nach­hal­ti­gen Erfolg und per­sön­li­che Ent­fal­tung in der moder­nen Arbeitswelt.

Self-Lea­der­ship ent­wi­ckeln: Prak­ti­sche Schrit­te und Strategien

Die Fähig­keit zur Selbst­füh­rung ist kei­ne ange­bo­re­ne Eigen­schaft, son­dern eine Kom­pe­tenz, die bewusst ent­wi­ckelt und trai­niert wer­den kann. Es gibt zahl­rei­che prak­ti­sche Schrit­te und Stra­te­gien, die Füh­rungs­kräf­te nut­zen kön­nen, um ihre Self-Lea­der­ship zu stärken.

Ein fun­da­men­ta­ler Schritt ist die regel­mä­ßi­ge Selbst­re­fle­xi­on. Neh­men Sie sich bewusst Zeit, um über Ihr Ver­hal­ten, Ihre Gedan­ken und Emo­tio­nen nach­zu­den­ken. Fra­gen Sie sich: Was lief gut? Was weni­ger? Wel­che Mus­ter erken­ne ich? Was sind mei­ne Wer­te und wie spie­geln sie sich in mei­nem Han­deln wider? Jour­na­ling, Feed­back von Ver­trau­ens­per­so­nen oder auch der Ein­satz von Refle­xi­ons-Tools kön­nen dabei helfen.

Die kla­re Ziel­set­zung ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Bau­stein. Erler­nen Sie Tech­ni­ken wie die SMART-Metho­de (Spe­zi­fisch, Mess­bar, Attrak­tiv, Rea­lis­tisch, Ter­mi­niert) oder das OKR-Frame­work (Objec­ti­ves and Key Results), um Ihre Zie­le prä­zi­se zu for­mu­lie­ren und Ihren Fort­schritt nach­voll­zieh­bar zu gestal­ten. Regel­mä­ßi­ge Über­prü­fung und Anpas­sung der Zie­le gehö­ren eben­so dazu wie das Auf­bre­chen gro­ßer Zie­le in klei­ne­re, leich­ter zu bewäl­ti­gen­de Schritte.

Effek­ti­ves Zeit­ma­nage­ment ist eine direk­te Fol­ge guter Selbst­füh­rung. Prio­ri­sie­ren Sie Auf­ga­ben, ver­mei­den Sie Mul­ti­tas­king, das die Effi­zi­enz redu­ziert, und pla­nen Sie bewusst Blö­cke für kon­zen­trier­tes Arbei­ten sowie für Pau­sen ein. Tech­ni­ken wie die Pomo­do­ro-Tech­nik oder das Eisen­hower-Prin­zip kön­nen hier­bei unter­stüt­zend wirken.

Der Umgang mit Stress ist für Füh­rungs­kräf­te von zen­tra­ler Bedeu­tung. Ent­wi­ckeln Sie gesun­de Stra­te­gien zur Stress­be­wäl­ti­gung, die zu Ihnen pas­sen. Das kann regel­mä­ßi­ge Bewe­gung, Medi­ta­ti­on, Acht­sam­keits­übun­gen, aus­rei­chend Schlaf oder das Pfle­gen sozia­ler Kon­tak­te sein. Erken­nen Sie die ers­ten Anzei­chen von Über­las­tung und han­deln Sie proaktiv.

Der Auf­bau för­der­li­cher Gewohn­hei­ten spielt eine unter­schätz­te Rol­le. Klei­ne, posi­ti­ve Gewohn­hei­ten, die regel­mä­ßig prak­ti­ziert wer­den (z. B. mor­gend­li­che Rou­ti­ne, täg­li­che Lern­zeit, Dank­bar­keits­pra­xis), kön­nen lang­fris­tig eine signi­fi­kan­te Wir­kung auf Ihre Selbst­füh­rung und Ihr Wohl­be­fin­den haben.

Zusätz­lich kön­nen das Lesen von Fach­li­te­ra­tur, die Teil­nah­me an Work­shops oder Coa­chings sowie der Aus­tausch mit ande­ren Füh­rungs­kräf­ten wert­vol­le Impul­se für die per­sön­li­che Ent­wick­lung im Bereich Self-Lea­der­ship geben. Wich­tig ist, dass die Ent­wick­lung von Selbst­füh­rung ein kon­ti­nu­ier­li­cher Pro­zess ist, der Enga­ge­ment und Aus­dau­er erfor­dert. Es geht dar­um, bewusst die Kon­trol­le über das eige­ne Leben und die eige­ne Ent­wick­lung zu übernehmen.

Die Aus­wir­kun­gen von Self-Lea­der­ship auf Füh­rung und Organisation

Die Fähig­keit zur Self-Lea­der­ship hat weit­rei­chen­de posi­ti­ve Effek­te, die weit über die indi­vi­du­el­le Ebe­ne hin­aus­ge­hen und sich maß­geb­lich auf die Füh­rung von Teams und die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on aus­wir­ken. Eine Füh­rungs­kraft, die ihre eige­nen Stär­ken kennt, ihre Emo­tio­nen regu­lie­ren kann und pro­ak­tiv auf Zie­le hin­ar­bei­tet, schafft zunächst ein Fun­da­ment der Authen­ti­zi­tät und Glaub­wür­dig­keit. Mit­ar­bei­ter spü­ren, wenn eine Füh­rungs­per­son in sich ruht und ihre Hand­lun­gen mit ihren Wor­ten über­ein­stim­men. Dies för­dert Ver­trau­en und Sicher­heit im Team.

Dar­über hin­aus beein­flusst die Selbst­füh­rungs­kom­pe­tenz einer Füh­rungs­kraft direkt das Team­kli­ma. Eine aus­ge­gli­che­ne und resi­li­en­te Füh­rungs­kraft kann in stres­si­gen Situa­tio­nen sou­ve­rä­ner agie­ren, Kon­flik­te kon­struk­ti­ver lösen und eine posi­ti­ve, lösungs­ori­en­tier­te Atmo­sphä­re schaf­fen. Sie agiert als Vor­bild für Selbst­ver­ant­wor­tung und Eigen­in­itia­ti­ve, was wie­der­um die Mit­ar­bei­ter ermu­tigt, ähn­li­che Kom­pe­ten­zen zu ent­wi­ckeln. Dies stei­gert nicht nur die Moti­va­ti­on und das Enga­ge­ment des Ein­zel­nen, son­dern auch die kol­lek­ti­ve Selbst­wirk­sam­keit des Teams.

Eine gestärk­te Mit­ar­bei­ter­bin­dung ist eine wei­te­re direk­te Fol­ge effek­ti­ver Self-Lea­der­ship auf Füh­rungs­ebe­ne. Wenn Mit­ar­bei­ter sehen, dass ihre Füh­rungs­kraft in ihre eige­ne Ent­wick­lung inves­tiert, offen für Feed­back ist und eine gesun­de Balan­ce zwi­schen Arbeit und Pri­vat­le­ben vor­lebt (was eben­falls Teil der Selbst­füh­rung ist), füh­len sie sich oft woh­ler und wert­ge­schätz­ter. Eine Füh­rungs­kraft, die sich selbst füh­ren kann, ist auch bes­ser in der Lage, die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se und Poten­zia­le ihrer Team­mit­glie­der zu erken­nen und zu för­dern, was die Loya­li­tät stärkt und die Fluk­tua­ti­on reduziert.

Schließ­lich tra­gen Füh­rungs­kräf­te mit aus­ge­präg­ter Self-Lea­der­ship maß­geb­lich zur Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­vi­tät und zur posi­ti­ven Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung bei. Sie sind ent­schei­dungs­freu­di­ger, fokus­sier­ter und bes­ser im Umgang mit Kom­ple­xi­tät. Indem sie ihre eige­nen Res­sour­cen opti­mal ein­set­zen und Her­aus­for­de­run­gen als Gele­gen­hei­ten zur Wei­ter­ent­wick­lung begrei­fen, ebnen sie den Weg für inno­va­ti­ve Lösungs­an­sät­ze und eine agi­le Arbeits­wei­se. Die posi­ti­ven Effek­te der Selbst­füh­rung mul­ti­pli­zie­ren sich durch die Vor­bild­funk­ti­on und die Schaf­fung einer Kul­tur der Eigen­ver­ant­wor­tung im gesam­ten Unter­neh­men, was lang­fris­tig den Erfolg der Orga­ni­sa­ti­on sichert.

Fazit

Self-Lea­der­ship ist weit mehr als nur eine indi­vi­du­el­le Fähig­keit – sie ist die fun­da­men­ta­le Basis und der ent­schei­den­de Schlüs­sel für erfolg­rei­che Füh­rung in der heu­ti­gen Arbeits­welt. Wie die­ser Arti­kel gezeigt hat, beginnt die effek­ti­ve Steue­rung ande­rer bei der bewuss­ten Gestal­tung des eige­nen Ver­hal­tens, der eige­nen Gedan­ken und Emo­tio­nen. Von der grund­le­gen­den Selbst­kennt­nis über die Ent­wick­lung essen­zi­el­ler Füh­rungs­kom­pe­ten­zen wie Selbst­mo­ti­va­ti­on und Selbst­re­gu­la­ti­on bis hin zum posi­ti­ven, poten­zi­al­ori­en­tier­ten Ansatz des Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship – all die­se Ele­men­te tra­gen dazu bei, dass Füh­rungs­kräf­te nicht nur ihre eige­nen Zie­le errei­chen, son­dern auch ihre Teams zu Höchst­leis­tun­gen füh­ren und maß­geb­lich zum Erfolg ihrer Orga­ni­sa­ti­on beitragen.

Die Inves­ti­ti­on in die eige­ne Selbst­füh­rung ist somit kei­ne optio­na­le Zusatz­qua­li­fi­ka­ti­on, son­dern eine unver­zicht­ba­re Not­wen­dig­keit für jede Füh­rungs­kraft, die in einer sich stän­dig wan­deln­den Umge­bung bestehen und exzel­len­te Ergeb­nis­se erzie­len möch­te. Durch die bewuss­te Anwen­dung prak­ti­scher Schrit­te und Stra­te­gien zur Ent­wick­lung der Self-Lea­der­ship-Kom­pe­ten­zen legen Füh­rungs­kräf­te das Fun­da­ment für authen­ti­sche Füh­rung, ein posi­ti­ves Team­kli­ma und lang­fris­ti­ge Mit­ar­bei­ter­bin­dung. Es ist ein fort­lau­fen­der Pro­zess der Refle­xi­on und Anpas­sung, der jedoch mit Blick auf die weit­rei­chen­den posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf allen Ebe­nen der Orga­ni­sa­ti­on von unschätz­ba­rem Wert ist. Füh­rungs­kräf­te sind daher auf­ge­ru­fen, die­se zen­tra­le Kom­pe­tenz aktiv zu kul­ti­vie­ren und als Motor für ihren eige­nen Erfolg und den ihrer Teams zu nutzen.

Wei­ter­füh­ren­de Quellen

Untit­led – Die­se Quel­le betont die Bedeu­tung von Selbst­kennt­nis als ers­ten Schritt der Füh­rung und stellt das Kon­zept des “Way­fin­der” vor, das zur Ent­fal­tung des eige­nen Poten­zi­als bei­trägt.
War­um erfolg­rei­che Füh­rung mit Self-Lea­der­ship beginnt – Der Arti­kel unter­streicht die Rol­le der Selbst­ver­ant­wor­tung als einen der Grund­pfei­ler gelun­ge­ner Selbst­füh­rung und deren Rele­vanz für erfolg­rei­che Füh­rung im All­ge­mei­nen.
Dr. Clau­dia Abel, Autor bei DR. ABEL ADVISORY – Die­se Quel­le the­ma­ti­siert, war­um erfolg­rei­che Team­füh­rung maß­geb­lich mit der Selbst­füh­rung beginnt und stellt die Selbst­füh­rung als Fun­da­ment für die Füh­rung ande­rer dar.
Take a Sel­fie: 7 Tipps für erfolg­rei­che Selbst­füh­rung – Der Arti­kel bie­tet 7 prak­ti­sche Tipps für erfolg­rei­che Selbst­füh­rung und hebt die Bedeu­tung der Selbst­wirk­sam­keit für Füh­rungs­kräf­te her­vor.
Neu­es Modell: Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship erfolg­reich umset­zen – Die Quel­le beschreibt das Kon­zept des Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship als gesund­heits­för­der­li­che und poten­zi­al­ori­en­tier­te Selbst­füh­rung mit Hal­tung und stellt ein Umset­zungs­mo­dell vor.
Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship mit dem PER­MA-SL-Dash­board – Die­ser Arti­kel ver­tieft das Kon­zept des Posi­ti­ve Self-Lea­der­ship und führt das PER­MA-SL-Dash­board als Werk­zeug zur stär­ken­ori­en­tier­ten Selbst­füh­rung ein.

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