Der Tanz in den Mai – Die Walpurgisnacht

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Uns allen ist er bekannt, der 1. Mai­fei­er­tag. Der Tag der Arbei­ter­be­we­gung. Im Jah­re 1919 wur­de der ehe­ma­li­ge Streik­tag der Arbei­ter­klas­se erst­mals deut­scher Fei­er­tag. Sei­nen Ursprung hat der „Tag der Arbeit“ in den USA. Aber wo lie­gen eigent­lich die Wur­zeln der „Wal­pur­gis­nacht“? Dem tra­di­tio­nel­len „Tanz in den Mai“?

Ihren Namen hat die Wal­pur­gis­nacht von der hei­li­gen Wal­bur­ga, einer Äbtis­sin aus Eng­land. Die hei­li­ge Wal­bur­ga hat­te ihren Gedenk­tag im Mit­tel­al­ter ursprüng­lich am 1. Mai. Doch eigent­lich lie­gen die Wur­zeln die­ser Nacht in weit vor­christ­li­cher Zeit. Sie gehen auf die Ger­ma­nen zurück. Der Win­ter wur­de ver­ab­schie­det und der Ein­zug des Früh­lings und damit der frucht­ba­ren Zeit des Jah­res wur­den gefei­ert. Ritu­el­le Lie­bes­ak­te fan­den auf den umlie­gen­den Fel­dern statt und soll­ten die mensch­li­che Frucht­bar­keit auf die Acker­bö­den über­tra­gen. Es wur­den Feu­er ent­zün­det, Opfer gebracht und Mas­ken getra­gen zum Schutz vor bösen Geis­tern und zu Ehren des Ger­ma­nen­got­tes Wotan.

In die­ser Zeit fand auch die soge­nann­te „Hexen­sal­be“ ihre Anwen­dung. Sie wur­de aus ver­schie­de­nen Zuta­ten her­ge­stellt. Haupt­be­stand­teil die­ser spe­zi­el­len Sal­be waren Mut­ter­korn, Mis­teln, Bil­sen­kraut, Johan­nis­kraut, Stech­ap­fel, Toll­kir­sche, Schier­ling und Nacht­schat­ten­ge­wäch­se. Sie lös­te einen star­ken Rausch aus und ver­mit­tel­te den Frau­en ein Gefühl des Flie­gens und reg­te die sexu­el­le Phan­ta­sie an. So erklä­ren sich die über­lie­fer­ten Erfah­rungs­be­rich­te von flie­gen­den Hexen, die den Blocks­berg ange­flo­gen haben sollen.

Ehe­ma­li­ge Wal­pur­gis­ri­ten fin­den sich heu­te noch in bäu­er­li­chen Mai­bräu­chen. Der Mai­baum, in vie­len Fäl­len eine Bir­ke ist ein Frucht­bar­keits­sym­bol. Zu Wal­pur­gis wer­den die Bäu­me aus dem Wald in das Dorf geholt und geschmückt. In der Mit­te des Dor­fes wird um den Baum getanzt und der Ein­zug des Früh­lings gefeiert. 

Die „Hexen­sal­be“, die tra­di­tio­nel­len Lie­bes­ak­te in der Wal­pur­gis­nacht auf den Fel­dern sowie die auf Besen flie­gen­den Hexen, die auf dem Blocks­berg um das Feu­er tan­zen sind lei­der in die­ser Form im Rah­men der Chris­tia­ni­sie­rung verschwunden. 

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