Kick-Off Event Equal Pay Day Kam­pa­gne 2022 „Equal pay 4.0 – gerech­te Bezah­lung in der digi­ta­len Arbeitswelt”

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Unter dem Mot­to „Equal pay 4.0 – gerech­te Bezah­lung in der digi­ta­len Arbeits­welt“ ist am 8. Okto­ber, bun­des­weit die Equal Pay Day Kam­pa­gne 2022 gestar­tet. Die Kick-off-Ver­an­stal­tung für den nächs­ten Equal Pay Day, der auf den 7. März 2022 datiert ist, fand am Frei­tag von 11 bis 12 Uhr per Live­stream statt.

In ihrem Gruß­wort betont Julia­ne Sei­fert, Staats­se­kre­tä­rin im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fami­lie, Senio­ren, Frau­en und Jugend den Blick in die Zukunft: „Es ist wich­tig, dass wir uns nicht nur dar­auf kon­zen­trie­ren, was die bestehen­den Her­aus­for­de­run­gen in der Ver­gan­gen­heit waren und sind und war­um es eben nicht zu einer glei­chen Bezah­lung gekom­men ist. Son­dern, dass wir sehen, durch die Digi­ta­li­sie­rung bestehen einer­seits Her­aus­for­de­run­gen fort, aber es kom­men ander­seits auch noch neue dazu – oder sie erschei­nen in ande­rem Gewand.“

Uta Zech, die Prä­si­den­tin des Busi­ness and Pro­fes­sio­nal Women (BPW) Ger­ma­ny e.V., der seit 2008 den Equal Pay Day initi­iert, stell­te in der Online-Ver­an­stal­tung am Frei­tag das neue Mot­to der Kam­pa­gne vor: Die Coro­na-Kri­se hat die Digi­ta­li­sie­rung am Arbeits­platz vom Neben­gleis auf die Hoch­ge­schwin­dig­keits­stre­cke beför­dert. Zech glaubt, die­ser Tem­po­wech­sel ist auch beim The­ma equal pay mög­lich und not­wen­dig, denn noch immer plagt sich Deutsch­land mit einem Gen­der Pay Gap von 18 Pro­zent her­um. Die Digi­ta­li­sie­rung wird in den kom­men­den Jah­ren alle Berei­che unse­res Lebens grund­le­gend ver­än­dern: Kom­mu­ni­ka­ti­on, Infor­ma­ti­on, Kon­sum und Arbeit. „Beru­fe wer­den über­flüs­sig, neue wer­den ent­ste­hen“, blickt Zech in die Zukunft. Die Digi­ta­li­se­rungs­pro­zes­se sind genau­so mit bewuss­ten oder unbe­wuss­ten Vor­tei­len behaf­tet wie die Men­schen, die sie gestal­ten. Das hat auch Aus­wir­kun­gen auf die glei­che Bezah­lung von glei­cher und gleich­wer­ti­ger Arbeit. Des­halb ist es so wich­tig, dass Frau­en sie mit­ge­stal­ten! Sie appel­liert an alle: „Gestal­tet die Digi­ta­li­sie­rung mit – Frau­en und Männer.“

Prof. Dr. Aysel Yol­lu-Tok stell­te das aktu­el­le Gut­ach­ten des Drit­ten Gleich­stel­lungs­be­richt der Bun­des­re­gie­rung vor. Die Vor­sit­zen­de der Sach­ver­stän­di­gen­kom­mis­si­on leg­te den Fokus ihrer Aus­füh­run­gen auf die Aspek­te der Ent­gelt­gleich­heit in der digi­ta­li­sier­ten Wirt­schaft. Zwar sei der Gen­der Pay Gap hier mit sie­ben Pro­zent gerin­ger als in ande­ren Bran­chen, dafür sind aber nur 17 Pro­zent der Beschäf­tig­ten Frau­en. Hier wird die Gefahr deut­lich, dass Frau­en von einer posi­ti­ven Ent­wick­lung einer Bran­che “abge­hängt” wer­den. Digi­ta­li­sie­rung ver­bes­se­re also die Arbeits­markt- und Erwerbs­chan­cen für Frau­en nicht auto­ma­tisch, aber sie eröff­ne ein Gele­gen­heits­fens­ter für Ver­bes­se­run­gen – auch für mehr Lohn­gleich­heit. Ihr Appell an Poli­tik und Unter­neh­men: “Fix the com­pa­ny – und nicht die Frau­en, bit­te schön.”

Noah Flei­scher, stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer für Stra­te­gie und Data Ana­ly­tics bei LUB, griff auf sei­ne lang­jäh­ri­ge Erfah­rung in der Orga­ni­sa­ti­ons­be­ra­tung im Unternehmens‑, Poli­tik- und Hoch­schul­be­reich zurück und beschrieb die Chan­cen für Ent­gelt­gleich­heit und mehr Diver­si­tät durch gen­der­sen­si­ble KI am Bei­spiel von Diver­si­ty-Recrui­ting und Psy­cho­lin­gu­is­tik. Ähn­lich wie Uta Zech sieht auch er die Ver­ant­wor­tung bei den Men­schen: “Wir Men­schen haben die Fähig­kei­ten, unse­re Vor­ur­tei­le zu über­win­den. Maschi­nen nicht.”

Und wer sich frag­te, war­um „sitzt denn da schon wie­der ein Mann, der die Ver­an­stal­tung mode­riert,“ dem gab Jour­na­list und Lead Dis­tri­bu­tor für das ZDF Jan­nis Schka­ri­an direkt eine Ant­wort: „Equal pay ist nun wirk­lich kein The­ma, dass nur ein Geschlecht angeht. Auch wenn vor allem noch Frau­en benach­tei­ligt wer­den, schränkt es doch auch uns Män­ner ein, wie wir unser Leben gestal­ten kön­nen, wenn wir nicht alle gleich bezahlt wer­den.“ Als Vater einer klei­nen Toch­ter kommt er gera­de aus ein­ein­halb Jahr Eltern­zeit und arbei­tet aktu­ell in Teil­zeit – ermög­licht durch die glei­che Bezah­lung sei­ner Frau.

Die Auf­zeich­nung der Ver­an­stal­tung kön­nen Sie hier nach­se­hen. In einer wei­te­ren inter­ak­ti­ven Ver­an­stal­tung zur Ver­net­zung der Mit­strei­ten­den am 09. Novem­ber 2021 von 11:30 – 13:00 Uhr wer­den prak­ti­sche Hin­wei­se zur Durch­füh­rung von Aktio­nen am equal pay day vor­ge­stellt.
Die Equal Pay Day Kam­pa­gne wur­de 2008 durch den Busi­ness and Pro­fes­sio­nal Women (BPW) Ger­ma­ny e.V. initi­iert und wird seit­dem vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fami­lie, Senio­ren, Frau­en und Jugend (BMFSFJ) geför­dert. Es ist der Ver­dienst der lang­jäh­ri­gen Kam­pa­gnen­ar­beit rund um den Akti­ons­tag, dass heu­te breit und öffent­lich über die Ursa­chen des Gen­der Pay Gap dis­ku­tiert wird.

Pres­se­mit­tei­lung als PDF.

Pres­se­kon­takt
Sophie Rohé
Kom­mu­ni­ka­ti­on Equal Pay Day
Tel.: +49 (0)174 3 30 60 25 | E‑Mail: presse@equalpayday.de

BPW Ger­ma­ny e.V.
Schloß­stra­ße 25 | 12163 Ber­lin
Tel.: +49 (0)30 31 17 05 17 | E‑Mail: info@equalpayday.de

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Equal Pay Day Kam­pa­gne 2022 fin­den Sie in unse­rer Pres­se­map­pe und auf unse­rer Home­page www.equalpayday.de. Im Tool­kit wird Mate­ri­al für die Pla­nung von Ver­an­stal­tun­gen bereitgestellt.

Infor­ma­tio­nen zum The­ma Equal Pay fin­den Sie auch im Equal Pay WIKI unter www.equalpay.wiki und aktu­el­le Mel­dun­gen rund ums The­ma bei Face­bookTwit­ter und Insta­gram.

EQUAL PAY DAY

Der Equal Pay Day mar­kiert sym­bo­lisch den Tag, bis zu dem Frau­en umsonst arbei­ten, wäh­rend Män­ner seit dem 1. Janu­ar für ihre Arbeit bezahlt wer­den. Laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt beträgt der geschlechts­spe­zi­fi­sche Ent­gelt­un­ter­schied in Deutsch­land aktu­ell 18 Pro­zent. Umge­rech­net erge­ben sich dar­aus 66 Tage (18 Pro­zent von 365 Tagen) – damit fällt der nächs­te Equal Pay Day auf den 07. März 2022.
Der Equal Pay Day wur­de 2008 auf Initia­ti­ve des Busi­ness and Pro­fes­sio­nal Women (BPW) Ger­ma­ny e.V. erst­mals in Deutsch­land durch­ge­führt und wird seit­dem vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fami­lie, Senio­ren, Frau­en und Jugend finan­zi­ell geför­dert. Ent­stan­den ist der Tag für glei­che Bezah­lung in den USA. Die ame­ri­ka­ni­schen Busi­ness and Pro­fes­sio­nal Women schu­fen 1988 mit der Red Pur­se Cam­paign ein Sinn­bild für die roten Zah­len in den Geld­bör­sen der Frau­en. Die­sen Gedan­ken griff der BPW Ger­ma­ny auf, sodass die roten Taschen bun­des­weit zum Sym­bol des Equal Pay Day wur­den. Es ist der Ver­dienst der lang­jäh­ri­gen Kam­pa­gnen­ar­beit rund um den Akti­ons­tag, dass heu­te breit und öffent­lich über die Ursa­chen des Gen­der Pay Gap dis­ku­tiert wird.

[Pres­se­mit­tei­lung von https://www.equalpayday.de, 12.10.2021]

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