Der japanische Kranhersteller Tadano hat am Mittwoch die Schließung seines Werks in Wallerscheid auf dem Zweibrücker Flughafengelände angekündigt. Mehr als 400 Mitarbeiter sollen bis Mitte 2025 ihren Job verlieren. Die Entscheidung hat für Entsetzen und Wut bei den Beschäftigten, dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall gesorgt.
Schwierige Marktlage als Begründung
Tadano begründet die Schließung mit der schwierigen Marktlage, dem steigenden Wettbewerbsdruck, den hohen Rohstoffpreisen und den Problemen mit den Lieferketten. Das Unternehmen will seine Produktion in Europa neu ausrichten und Kosten senken. Dabei soll das Werk in Wallerscheid, das vor allem All-Terrain-Krane herstellt, komplett geschlossen werden. Ein Teil der Produktion soll an den zweiten Standort in Zweibrücken, in der Dinglerstraße, verlagert werden. Zudem plant Tadano einen Ausbau des Standorts in Lauf bei Nürnberg, wie aus einem internen Schreiben an die Mitarbeiter hervorgeht.
Betriebsrat und IG Metall wollen kämpfen
Der Betriebsrat und die IG Metall wollen die Schließung nicht hinnehmen und Alternativen aufzeigen. Sie kritisieren, dass das Management seine Hausaufgaben nicht gemacht habe und dass das Werk in Wallerscheid das modernste Kranwerk in Europa sei. Sie fordern eine faire und sozialverträgliche Lösung für die Mitarbeiter, die am Donnerstag bei zwei Versammlungen ihrem Unmut Luft gemacht haben. Die Mitarbeiter sind traumatisiert und frustriert von der Nachricht, die für viele völlig überraschend kam.
Die IG Metall kündigt an, dass sie alle rechtlichen und politischen Mittel ausschöpfen werde, um die Schließung zu verhindern oder zumindest abzumildern. Sie ruft zu Solidarität und Widerstand auf. Die Gewerkschaft will auch die Landesregierung und die Bundesregierung in die Pflicht nehmen, um den Industriestandort Zweibrücken zu erhalten.