Toxisches Verhalten am Arbeitsplatz kann unterschiedliche Formen annehmen und wird in der Regel verwendet, um Verhaltensweisen zu beschreiben, die schädlich, schikanierend, manipulativ oder demütigend sind und das Arbeitsumfeld negativ beeinflussen. Hier sind einige Merkmale, die auf toxisches Verhalten hinweisen können:
- Belästigung: Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist eine Form des toxischen Verhaltens, bei der Frauen unerwünschte sexuelle Aufmerksamkeit, anzügliche Bemerkungen, unangemessene Berührungen oder andere Formen der Belästigung erfahren.
- Diskriminierung: Frauen können aufgrund ihres Geschlechts Diskriminierung am Arbeitsplatz erfahren, sei es bei der Beförderung, der Vergütung oder bei der Zuweisung von Aufgaben. Sie könnten auch von bestimmten Karrierechancen ausgeschlossen werden.
- Mikroaggressionen: Mikroaggressionen sind subtile, aber dennoch schädliche Handlungen oder Kommentare, die Frauen abwerten, herabsetzen oder marginalisieren. Diese können beispielsweise abwertende Bemerkungen, stereotype Annahmen oder ungleiche Behandlung beinhalten.
- Mobbing: Frauen können am Arbeitsplatz Ziel von Mobbing werden, bei dem sie systematisch schikaniert, diffamiert oder isoliert werden. Dies kann zu einem feindseligen Arbeitsumfeld führen, das ihre berufliche Entwicklung beeinträchtigt.
- Untergrabung: Toxisches Verhalten kann auch darin bestehen, dass Frauen in ihrem beruflichen Fortkommen untergraben werden. Dies kann beispielsweise durch das Abschneiden von Projekten, das Zurückhalten wichtiger Informationen oder das Herabspielen ihrer Leistungen geschehen.
Diese Formen von toxischem Verhalten haben schwerwiegende Auswirkungen auf die betroffenen Frauen, einschließlich psychischer Belastungen, reduzierter Arbeitszufriedenheit, Karrierenachteilen und dem Risiko eines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Arbeitsmarkt.
Es handelt sich um ein Problem, das häufig in Bezug auf Geschlechterungleichheit und Machtstrukturen am Arbeitsplatz diskutiert wird. Organisationen setzen sich zunehmend für den Aufbau sicherer und inklusiver Arbeitsumgebungen ein, in denen toxisches Verhalten nicht toleriert wird und Frauen vor solchen Situationen geschützt werden.
Der Arbeitgeber ist in so einer Situation also gefragt. Folgende Möglichkeiten hat er, dem ungesunden Klima im Unternehmen entgegenzuwirken:
- Klare Richtlinien und Verhaltenskodex: Es ist wichtig, klare Richtlinien und einen Verhaltenskodex zu haben, der toxisches Verhalten am Arbeitsplatz verbietet. Diese Richtlinien sollten deutlich kommuniziert und regelmäßig mit den Mitarbeitenden besprochen werden.
- Sensibilisierung und Schulungen: Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen können dazu beitragen, das Bewusstsein für toxisches Verhalten zu schärfen und die Mitarbeitenden für dessen Auswirkungen zu sensibilisieren. Schulungen sollten auch alternative Verhaltensweisen und Konfliktlösungsstrategien vermitteln.
- Klare Meldewege und Unterstützung: Es sollten klare Meldewege etabliert werden, damit Mitarbeitende toxisches Verhalten melden können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Es ist wichtig sicherzustellen, dass Beschwerden vertraulich behandelt werden und angemessene Unterstützung angeboten wird.
- Untersuchung und Sanktionen: Alle Beschwerden über toxisches Verhalten sollten gründlich untersucht werden. Falls sich die Vorwürfe als begründet erweisen, sollten angemessene Sanktionen gegen den betreffenden Mitarbeiter verhängt werden, um ein klares Signal zu senden, dass solches Verhalten nicht toleriert wird.
- Förderung einer positiven Arbeitskultur: Eine positive Arbeitskultur, die auf Respekt, Zusammenarbeit und Unterstützung basiert, kann dazu beitragen, toxisches Verhalten einzudämmen. Dies kann durch das Fördern offener Kommunikation, Teamarbeit und Wertschätzung der Vielfalt erreicht werden.
- Empowerment der Mitarbeiterinnen: Es ist wichtig, die Mitarbeiterinnen zu ermutigen und zu befähigen, für sich selbst einzustehen und Grenzen zu setzen. Dies kann durch die Stärkung ihres Selbstbewusstseins, den Aufbau eines starken Netzwerks und die Bereitstellung von Ressourcen und Unterstützung erfolgen.
Es ist entscheidend, dass Führungskräfte und das gesamte Unternehmen eine Nulltoleranz-Politik gegenüber toxischem Verhalten verfolgen und aktiv daran arbeiten, eine sichere und respektvolle Arbeitsumgebung für alle Mitarbeitenden zu schaffen.
Euer
Andreas Galatas
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