Toxisch geht gar nicht!

,

Toxi­sches Ver­hal­ten am Arbeits­platz ist voll asi und geht gar nicht. Kommt aber lei­der noch viel zu häu­fig vor. Toxi­sche Men­schen sind übri­gens Per­so­nen, die nach­weis­lich eine nega­ti­ve Wir­kung auf ihr direk­tes Umfeld haben. In ihrer Nähe fühlst du dich schlecht, ange­grif­fen und min­der­wer­tig. Zudem lügen und mani­pu­lie­ren toxi­sche Men­schen gezielt, um sich per­sön­li­che Vor­tei­le zu verschaffen.

Toxi­sches Ver­hal­ten am Arbeits­platz ist ein erns­tes The­ma, das ver­schie­de­ne For­men anneh­men kann und oft schäd­lich, schi­ka­nie­rend, mani­pu­la­tiv oder demü­ti­gend ist, was das Arbeits­um­feld nega­tiv beein­flusst. Es gibt ver­schie­de­ne Anzei­chen für toxi­sches Ver­hal­ten, dar­un­ter Beläs­ti­gung, Dis­kri­mi­nie­rung, Mikro­ag­gres­sio­nen, Mob­bing und Unter­gra­bung. Die­se For­men von toxi­schem Ver­hal­ten kön­nen schwer­wie­gen­de Aus­wir­kun­gen auf die betrof­fe­nen Per­so­nen haben, wie psy­chi­sche Belas­tun­gen, redu­zier­te Arbeits­zu­frie­den­heit, Kar­rie­ren­ach­tei­le und das Risi­ko eines vor­zei­ti­gen Aus­schei­dens aus dem Arbeits­markt. Die Dis­kus­si­on über toxi­sches Ver­hal­ten am Arbeits­platz wird oft im Zusam­men­hang mit Geschlech­ter­un­gleich­heit und Macht­struk­tu­ren geführt. Immer mehr Orga­ni­sa­tio­nen set­zen sich dafür ein, siche­re und inklu­si­ve Arbeits­um­ge­bun­gen zu schaf­fen, in denen toxi­sches Ver­hal­ten nicht tole­riert wird und Mit­ar­bei­ter vor sol­chen Situa­tio­nen geschützt wer­den. In sol­chen Situa­tio­nen liegt die Ver­ant­wor­tung auch beim Arbeit­ge­ber. Es gibt ver­schie­de­ne Maß­nah­men, die er ergrei­fen kann, um dem unge­sun­den Kli­ma im Unter­neh­men entgegenzuwirken:

  1. Kla­re Richt­li­ni­en und Ver­hal­tens­ko­dex: Es ist ent­schei­dend, kla­re Richt­li­ni­en und einen Ver­hal­tens­ko­dex zu haben, der toxi­sches Ver­hal­ten am Arbeits­platz ver­bie­tet. Die­se Regeln soll­ten deut­lich kom­mu­ni­ziert und regel­mä­ßig mit den Mit­ar­bei­tern bespro­chen werden.
  2. Sen­si­bi­li­sie­rung und Schu­lun­gen: Sen­si­bi­li­sie­rungs­maß­nah­men und Schu­lun­gen kön­nen das Bewusst­sein für toxi­sches Ver­hal­ten schär­fen und Mit­ar­bei­ter für des­sen Aus­wir­kun­gen sen­si­bi­li­sie­ren. Schu­lun­gen soll­ten auch alter­na­ti­ve Ver­hal­tens­wei­sen und Kon­flikt­lö­sungs­stra­te­gien vermitteln.
  3. Kla­re Mel­de­we­ge und Unter­stüt­zung: Es ist wich­tig, kla­re Mel­de­we­ge ein­zu­rich­ten, damit Mit­ar­bei­ter toxi­sches Ver­hal­ten mel­den kön­nen, ohne Angst vor nega­ti­ven Kon­se­quen­zen zu haben. Beschwer­den soll­ten ver­trau­lich behan­delt wer­den und ange­mes­se­ne Unter­stüt­zung ange­bo­ten werden.
  4. Unter­su­chung und Sank­tio­nen: Alle Beschwer­den über toxi­sches Ver­hal­ten soll­ten gründ­lich unter­sucht wer­den. Bei begrün­de­ten Vor­wür­fen soll­ten ange­mes­se­ne Sank­tio­nen gegen den betref­fen­den Mit­ar­bei­ter ver­hängt werden.
  5. För­de­rung einer posi­ti­ven Arbeits­kul­tur: Eine posi­ti­ve Arbeits­kul­tur basie­rend auf Respekt, Zusam­men­ar­beit und Unter­stüt­zung kann dazu bei­tra­gen, toxi­sches Ver­hal­ten ein­zu­däm­men. Offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on, Team­ar­beit und Wert­schät­zung der Viel­falt sind hier­bei wich­ti­ge Elemente.
  6. Empower­ment der Mit­ar­bei­ter: Mit­ar­bei­ter soll­ten ermu­tigt wer­den, für sich selbst ein­zu­ste­hen und Gren­zen zu set­zen. Dies kann durch Stär­kung des Selbst­be­wusst­seins, Auf­bau eines star­ken Netz­werks und Bereit­stel­lung von Res­sour­cen erfolgen.

Es ist von gro­ßer Bedeu­tung, dass Füh­rungs­kräf­te und das gesam­te Unter­neh­men eine Null­to­le­ranz-Poli­tik gegen­über toxi­schem Ver­hal­ten ver­fol­gen und aktiv dar­an arbei­ten, eine siche­re und respekt­vol­le Arbeits­um­ge­bung für alle Mit­ar­bei­ter zu schaf­fen. Nur so kann ein gesun­des Arbeits­um­feld gewähr­leis­tet wer­den, in dem jeder sein vol­les Poten­zi­al ent­fal­ten kann.

Lasst euch nichts gefal­len. Niemals!

Euer
Andre­as Galatas

Bild­rech­te Head­er­fo­to: © istockphoto.com/vcal

Ebenfalls lesenswert

  • Die Ver­schmel­zung von Arbeit und Urlaub: Work­a­ti­on-Model­le im Überblick

    Die Ver­schmel­zung von Arbeit und Urlaub: Work­a­ti­on-Model­le im Überblick

    |

    Die tra­di­tio­nel­le Tren­nung von Arbeit und Urlaub wird zuneh­mend auf­ge­weicht, und ein neu­es Kon­zept namens Work­a­ti­on gewinnt an Popu­la­ri­tät. Durch die Mög­lich­keit, von über­all aus zu arbei­ten, ver­bin­den immer mehr Men­schen ihre beruf­li­chen Ver­pflich­tun­gen mit der Erho­lung an exo­ti­schen Orten. Doch was genau ver­birgt sich hin­ter dem Begriff Work­a­ti­on und wie lässt sich die­se Form…

  • VW-Toch­ter Moia: Betriebs­rat packt aus

    VW-Toch­ter Moia: Betriebs­rat packt aus

    |

    Erfahre mehr über die Enthüllungen des Betriebsrats der VW-Tochter Moia. Mitarbeiter berichten über extreme Arbeitsbedingungen, Tarifstreitigkeiten und ihre Forderungen nach besseren Bedingungen. Lies weiter, um die vollständige Geschichte zu erfahren.

  • Unter­schie­de zwi­schen Semi­na­ren, Work­shops und Web­i­na­ren in der Weiterbildung

    Unter­schie­de zwi­schen Semi­na­ren, Work­shops und Web­i­na­ren in der Weiterbildung

    |

    In der moder­nen Wis­sens­ge­sell­schaft spie­len ver­schie­de­ne Wei­ter­bil­dungs­for­ma­te eine zen­tra­le Rol­le. Semi­na­re, Work­shops und Web­i­na­re bie­ten jeweils ein­zig­ar­ti­ge Vor­tei­le und Ein­satz­mög­lich­kei­ten, die es Fach­kräf­ten ermög­li­chen, ihre Kennt­nis­se und Fähig­kei­ten kon­ti­nu­ier­lich zu erwei­tern. Semi­na­re zeich­nen sich durch struk­tu­rier­te Lehr­ver­an­stal­tun­gen aus, Work­shops durch ihre pra­xis­ori­en­tier­te und inter­ak­ti­ve Natur, und Web­i­na­re ermög­li­chen die digi­ta­le Wis­sens­ver­mitt­lung an eine brei­te Teil­neh­mer­zahl.…