Die Personalratswahl 2024 BUND

Betriebs­wah­len 2022 – wann sind die denn eigent­lich noch mal?

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Lie­be Freun­din­nen und Freunde,

alle vier Jah­re wird in den Betrie­ben gewählt, immer zwi­schen dem 1. März und 31. Mai. In die­sem Jahr ist es also bereits seit über zwei Wochen wie­der so weit. Bei den Betriebs­rats­wah­len kan­di­die­ren die Men­schen, die sich für die Beschäf­tig­ten im Betrieb stark machen, die dafür sor­gen, dass sie gehört wer­den, wenn es um die Aus­ge­stal­tung ihrer Arbeits­be­din­gun­gen geht. Die zur Sei­te ste­hen, wenn jemand gekün­digt wer­den soll oder gemobbt wird. Die Gesund­heits­pro­gram­me durch­set­zen, damit Arbeit nicht kaputt macht. Die auf die Ein­hal­tung von Dienst­plä­nen ach­ten und dar­auf, dass Tarif­ver­trä­ge und Lohn­struk­tu­ren ein­ge­hal­ten werden.

Und wo kann einen Betriebs­rat gewählt werden?

In Betrie­ben mit min­des­tens fünf wahl­be­rech­tig­ten Beschäf­tig­ten kann ein Betriebs­rat gewählt, drei von ihnen müs­sen wähl­bar sein. Wahl­be­rech­tigt sind alle, die älter als 16 Jah­re alt sind und im Betrieb arbei­ten, also auch Azu­bis, befris­tet Beschäf­tig­te, Teilzeitarbeitnehmer*innen und Aus­hil­fen. Leih­ar­beit­neh­me­rin­nen und ‑arbeit­neh­mern, die län­ger als drei Mona­te im Betrieb sind oder dort min­des­tens so lan­ge arbei­ten sol­len, kön­nen eben­falls mit abstim­men. Nicht wahl­be­rech­tigt sind lei­ten­de Angestellte.

Muss unser Arbeit­ge­ber einer Betriebs­rats­wahl zustimmen?

Nö, denn es ist ein gesetz­lich ver­brief­tes Recht der Beschäf­tig­ten, einen Betriebs­rat zu wäh­len. Ver­sucht der Arbeit­ge­ber, die Wahl zu be- oder gar ver­hin­dern, ist das eine Straf­tat. Betriebs­rä­te, aber die auch die Mit­glie­der des Wahl­vor­stands und die­je­ni­gen, die für eine Betriebs­rats­wahl kan­di­die­ren, genie­ßen übri­gens einen beson­de­ren Kündigungsschutz.

Wie kann ich eigent­lich Mit­glied eines Betriebs­rats werden?

Ganz ein­fach: Indem Sie zur Betriebs­rats­wahl kan­di­die­ren und Sie oder Ihre Lis­te bei der Wahl genü­gend Stim­men bekom­men. Jede und jeder über 18 kann sich schließ­lich wäh­len las­sen, wenn sie oder er seit min­des­tens sechs Mona­ten in dem Unter­neh­men arbeitet.

Im Vor­feld einer Wahl ver­öf­fent­licht der Wahl­vor­stand das Wahl­aus­schrei­ben zur Betriebs­rats­wahl. Danach kön­nen die Vor­schlä­ge ein­ge­reicht wer­den. In klei­ne­ren Betrie­ben kan­di­die­ren Ein­zel­kan­di­da­tin­nen und ‑kan­di­da­ten in der so genann­ten Per­so­nen­wahl, in Betrie­ben ab 201 Beschäf­tig­ten wer­den Lis­ten ein­ge­reicht. Bei 101 bis 200 Wahl­be­rech­tig­ten in einem Betrieb ist ent­we­der Per­so­nen oder Lis­ten­wahl möglich.

Arbei­ten in dem Betrieb mehr als 20 Beschäf­tig­te, brau­chen Per­son oder Lis­te eine ent­spre­chen­de Zahl an Stütz­un­ter­schrif­ten, also Unter­schrif­ten von Wahl­be­rech­tig­ten aus dem Betrieb. Damit soll sicher­ge­stellt wer­den, dass die Kan­di­da­tu­ren Rück­halt bei der Beleg­schaft fin­den. Bei bis zu 101 Beschäf­tig­te sind zwei Stütz­un­ter­schrif­ten nötig, in Betrie­ben mit mehr Beschäf­tig­ten müs­sen min­des­tens fünf Pro­zent der Wahl­be­rech­tig­ten unter­schrei­ben. 50 Unter­schrif­ten sind aber bei jeder Betriebs­grö­ße ausreichend.

Wie läuft die Betriebs­rats­wahl ab?

Bei den Wahl­ver­fah­ren unter­schei­det der Gesetz­ge­ber zwi­schen Klein­be­trie­ben (bis 200 Wahl­be­rech­tig­te) und Groß­be­trie­ben (mehr als 200 Beschäf­tig­te). In Betrie­ben mit 101 bis 200 Wahl­be­rech­tig­ten kann sich der Wahl­vor­stand mit der Arbeit­ge­be­rin dar­auf ver­stän­di­gen, nach dem Wahl­ver­fah­ren für Klein­be­trie­be zu wählen.

Alles schön und gut, aber wo kann ich mich noch umfas­sen­der zur Betriebs­rats­wahl informieren?

Na hier:

ver.di

Deut­scher Gewerkschaftsbund

IG Metall

Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Soziales

Wiki­pe­dia

Blei­ben Sie wählbar!

Glück­auf, Ihr
Andre­as Galatas

Bild­rech­te Head­er­fo­to: © istockphoto.com/Lisa-Blue

#ibpAka­de­mie #kom­pe­tenz­ori­en­tier­te #Betriebs­rats­schu­lun­gen

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