Was bedeu­tet Gas­preis­brem­se und Strompreisbremse?

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Alles wird teu­rer, nicht zuletzt auf­grund Putins bar­ba­ri­schen Angriffs­krie­ges. Das betrifft ins­be­son­de­re die Ener­gie­ver­sor­gung. Eine Strom­preis­brem­se soll Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wei­ter spür­bar ent­las­ten – und eben­so klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men mit Ver­sor­ger­ta­rif. Sie kön­nen dann eine Basis­ver­sor­gung zu güns­ti­ge­ren Prei­sen nut­zen. Damit die Moti­va­ti­on zum Ener­gie­spa­ren bleibt, greift ab einem gewis­sen Ver­brauch der Markt­preis. Neben der Strom­preis­brem­se wird die Bun­des­re­gie­rung eine Gas­preis­brem­se einführen.

Die Strom­preis­brem­se soll dazu bei­tra­gen, dass die Strom­kos­ten ins­ge­samt sin­ken. Dazu muss auch der Anstieg der Netz­ent­gel­te im deut­schen Strom­netz gedämpft wer­den. Die Netz­ent­gel­te sind Bestand­teil der Strom­kos­ten und wer­den somit von den Strom­kun­din­nen und ‑kun­den getra­gen. Um die Strom­preis­brem­se für den Basis­ver­brauch und eine Dämp­fung der Netz­ent­gel­te für Strom zu finan­zie­ren, sol­len Zufalls­ge­win­ne von Strom­pro­du­zen­ten zumin­dest teil­wei­se abge­schöpft werden.

Neben der Strom­preis­brem­se wird die Bun­des­re­gie­rung eine Gas­preis­brem­se ein­füh­ren. Die bei­den Instru­men­te zur Dämp­fung der Ener­gie­prei­se müs­sen zusam­men gedacht und zusam­men­ge­führt wer­den. Ziel ist es, die hohen Gas­prei­se zu sen­ken und zugleich eine siche­re Ver­sor­gung mit Gas zu gewähr­leis­ten, damit Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher sowie Indus­trie und Mit­tel­stand heil durch die­se Kri­se kom­men. Die Bun­des­re­gie­rung hat dafür eine unab­hän­gi­ge Kom­mis­si­on aus Exper­tin­nen und Exper­ten ein­ge­rich­tet, die ent­spre­chen­de Vor­schlä­ge ausarbeitet.

Am 10. Okto­ber 2022 hat die Kom­mis­si­on ihren Zwi­schen­be­richt „Sicher durch den Win­ter“ mit Emp­feh­lun­gen zu einer Gas­preis­brem­se der Bun­des­re­gie­rung über­ge­ben. Die­se Vor­schlä­ge wer­den nun geprüft.

Was hat es mit der Ein­mal­zah­lung im Dezem­ber auf sich?

Um die extre­men Belas­tun­gen von Gas- und Fern­wär­me­kun­den abzu­fan­gen, die um ein Viel­fa­ches höher sind als die Belas­tun­gen von Haus­hal­ten, die nicht mit Gas hei­zen, erhal­ten die Gas­kun­den bereits im Dezem­ber 2022 eine Ein­mal­zah­lung auf Basis des Ver­brauchs, wel­cher der Abschlags­zah­lung aus Sep­tem­ber 2022 zugrun­de gelegt wur­de. Die­se Ein­mal­zah­lung dient als finan­zi­el­le Brü­cke bis zur regu­lä­ren Ein­füh­rung der Gaspreisbremse.

Was ist die Gas- und Wärmepreisbremse?

Durch einen garan­tier­ten Brut­to-Preis inklu­si­ve aller staat­lich indu­zier­ter Preisbestandteile3 von 12 ct/kWh für Gas für ein Kon­tin­gent der Gas­ver­brauchs­men­ge wird die Belas­tungs­ent­wick­lung für Gas­kun­den gedämpft. Für den Rest der Ver­brauchs­men­ge ober­halb des Kon­tin­gen­tes gilt der ver­trag­lich ver­ein­bar­te Arbeits­preis. Die Gas- und Wär­me­preis­brem­se soll zum 01.03.2023 in Kraft tre­ten und endet frü­hes­tens zum 30.04.2024. Sie erreicht den Kun­den mit der Abschlagszahlung.

Das Kon­tin­gent beträgt 80 Pro­zent des Ver­brauchs, der der Abschlags­zah­lung aus Sep­tem­ber 2022 zugrun­de gelegt wur­de. Der erhal­te­ne Betrag muss nicht zurück­ge­zahlt wer­den, selbst wenn der tat­säch­li­che Ver­brauch in der Jah­res­end­ab­rech­nung von der ange­nom­me­nen Men­ge abweicht. Daher bleibt der vol­le Ener­gie­spar­an­reiz bestehen und jede ein­ge­spar­te kWh redu­ziert den Rech­nungs­be­trag um den im Ver­sor­gungs­ver­trag ver­ein­bar­ten Arbeitspreis.

Geht es nicht schnel­ler – im März ist doch der Win­ter fast schon vorbei?

Die Län­der sowie die Ampel-Koali­ti­on dis­ku­tie­ren über eine schnel­le­re Ent­las­tung bei den Gas- und Strom­prei­sen. Nun hat Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Robert Habeck ins Gespräch gebracht, die finan­zi­el­len Hil­fen für Strom­ver­brau­cher frü­her als bis­her geplant zu star­ten. “Die Ent­las­tung beim Strom­preis muss in jedem Fall spä­tes­tens im Janu­ar ein­set­zen. Dar­auf zie­len wir”, sag­te der Grü­nen-Poli­ti­ker dem “Han­dels­blatt”. Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz hat­te ange­kün­digt, er wol­le einen mög­li­chen frü­he­ren Start­ter­min für die Gas­preis­brem­se zum 1. Janu­ar aus­lo­ten und dazu mit den Ener­gie­ver­sor­gern beraten.

Blei­ben Sie energetisch!

Euer

Andre­as Galatas

Bild­rech­te Head­er­fo­to: © istockphoto.com/deepblue4you

#ibpAka­de­mie #kom­pe­tenz­ori­en­tier­te #Betriebs­rats­schu­lun­gen

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