Sexu­el­le Dis­kri­mi­nie­rung von Frau­en in der Arbeits­welt – ein hart­nä­cki­ges Problem

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Sexu­el­le Dis­kri­mi­nie­rung und Beläs­ti­gung am Arbeits­platz sind lei­der immer noch weit ver­brei­tet, wie zahl­rei­che Stu­di­en zei­gen. Betrof­fen sind vor allem Frau­en, die in der Arbeits­welt nach wie vor mit struk­tu­rel­ler Ungleich­be­hand­lung und Macht­miss­brauch kon­fron­tiert sind.

Erschre­cken­de Zah­len zur sexu­el­len Belästigung

Laut einer Stu­die des Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­ri­ums war jede elf­te erwerbs­tä­ti­ge Per­son in den letz­ten drei Jah­ren am Arbeits­platz sexu­el­ler Beläs­ti­gung aus­ge­setzt. Dabei waren Frau­en mit 13 % mehr als dop­pelt so häu­fig betrof­fen wie Män­ner (5 %). Beson­ders gefähr­det sind Frau­en in pre­kä­ren Arbeits­ver­hält­nis­sen, in Aus­bil­dung oder in Beru­fen mit Kun­den­kon­takt. Oft gehen die Über­grif­fe von Vor­ge­setz­ten, Kol­le­gen oder sogar Kun­den aus. Sexu­el­le Beläs­ti­gung reicht dabei von anzüg­li­chen Bemer­kun­gen bis hin zu uner­wünsch­ten kör­per­li­chen Annäherungen.

Struk­tu­rel­le Dis­kri­mi­nie­rung in Betrieben

Neben direk­ter sexu­el­ler Beläs­ti­gung berich­ten vie­le Frau­en auch von struk­tu­rel­ler Dis­kri­mi­nie­rung in ihren Betrie­ben. So sind Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen und män­ner­do­mi­nier­ten Beru­fen nach wie vor eine Min­der­heit. Häu­fig wer­den sie von Kol­le­gen und Vor­ge­setz­ten nicht ernst genom­men, erfah­ren weni­ger Unter­stüt­zung und haben schlech­te­re Auf­stiegs­chan­cen. Auch in Betriebs­rä­ten sind Frau­en oft unter­re­prä­sen­tiert, was ihre Inter­es­sen zusätz­lich erschwert.

Posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen, aber wei­ter­hin Handlungsbedarf

In den letz­ten Jah­ren ist das Bewusst­sein für das Pro­blem der sexu­el­len Dis­kri­mi­nie­rung von Frau­en in der Arbeits­welt zwar gewach­sen. Vie­le Unter­neh­men haben Maß­nah­men wie Schu­lun­gen und Beschwer­de­ver­fah­ren ein­ge­führt. Auch gesetz­li­che Rege­lun­gen wie das All­ge­mei­ne Gleich­be­hand­lungs­ge­setz bie­ten Betrof­fe­nen mehr Mög­lich­kei­ten, sich zu weh­ren. Den­noch zei­gen die Zah­len, dass sexu­el­le Beläs­ti­gung und Dis­kri­mi­nie­rung immer noch weit ver­brei­tet sind und Frau­en in der Arbeits­welt nach wie vor benach­tei­ligt wer­den. Um die Situa­ti­on wirk­lich zu ver­bes­sern, braucht es wei­ter­hin ent­schlos­se­nes Han­deln von Unter­neh­men, Gesetz­ge­bern und der Gesell­schaft ins­ge­samt. Nur so kön­nen wir Schritt für Schritt die struk­tu­rel­len Bar­rie­ren abbau­en und Frau­en die glei­chen Chan­cen in der Arbeits­welt ermöglichen.

Ihr braucht wei­ter­füh­ren­de Bera­tung zum The­ma oder wollt eine eigens erleb­te Dis­kri­mi­nie­rung doku­men­tie­ren? Dann nutzt dafür das Kon­takt­for­mu­lar der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le des Bun­des: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/wir-beraten-sie/jetzt-kontakt-aufnehmen/kontaktformular/Seite_1/_node.html

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Euer Andre­as

© istockphoto.com/Ирина Мещерякова

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